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Der Energieausweis: Pflicht, Fristen und Grundlage zur Umsetzung von ESG.

Der Energieausweis ist nicht nur eine gesetzliche Anforderung, sondern kann auch ein Werkzeug zur Optimierung von Energieeffizienz und Kosteneinsparungen sein. Eine proaktive Herangehensweise an diesen Aspekt des Immobilienmanagements kann somit langfristig positive Auswirkungen auf die Betriebskosten haben.

Typen des Energieausweises:
Verbrauch vs. Bedarf

Es gibt zwei Arten des Energieausweises: den Verbrauchs- und den Bedarfsausweis. Der Verbrauchsausweis bezieht sich auf den tatsächlichen Energieverbrauch der Nutzer:innen eines Gebäudes, während der Bedarfsausweis den theoretischen Energiebedarf basierend auf der energetischen Qualität des Gebäudes bewertet. Beide sind nicht direkt vergleichbar, da sie auf unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen basieren. Dennoch möchten wir einige Informationen für Sie gegenüberstellen:

Wann braucht man einen Energieausweis?

Die Ausstellung eines Energieausweises ist notwendig für Neubauten, Verkauf, Vermietung oder Verpachtung eines Gebäudes sowie in öffentlichen Gebäuden mit Publikumsverkehr. Eine Besonderheit: Wenn mehr als 10% der Fläche eines Außenbauteils erneuert wird, muss ein neuer Bedarfsausweis erstellt werden.

Gültigkeit und Erneuerung: Wer darf den Energieausweis ausstellen?

Ein Energieausweis hat eine Laufzeit von zehn Jahren, unabhängig davon, ob sich die rechtlichen Anforderungen ändern. Nach Ablauf muss er erneuert werden, eine Verlängerung ist nicht möglich.

Der Ausweis darf nur von Personen mit speziellen Aus- oder Weiterbildungen sowie Berufspraxis ausgestellt werden. Hierzu gehören Ingenieur:innen, Architekt:innen oder Handwerker:innen.

Weshalb der Energieausweis so wichtig für Sie ist: Ein Praxisbeispiel

Der Energieausweis bietet mehr als nur Informationen darüber, wie viel Energie ihr Gebäude braucht oder verbraucht. Mit den richtigen Tools können Immobilienbesitzer erkennen, welche Maßnahmen sie ergreifen können, um die Energieeffizienz ihrer Objekte zu verbessern. 

Praxisbeispiel

Herr Sonnenfeld hat einen Energieausweis zu seiner Immobilie vorliegen, ein großes Mehrfamilienhaus in der Bartelsstraße. Da es sich um eine ältere Immobilie handelt, die die Energieklasse G aufweist, weiß Herr Sonnenfeld um die energetischen Herausforderungen. Um den energetischen Regularien langfristig gerecht zu werden und Schwierigkeiten bezüglich Vermietung, Verkauf oder Finanzierung der Immobilie zu vermeiden, hat Herr Sonnenfeld verschiedene Optionen. Er könnte beispielsweise die Außenwände oder das Dach dämmen, die Fenster austauschen oder auf eine regenerative Energiequelle umsteigen. Alle Maßnahmen gleichzeitig umzusetzen, ist aus finanzieller Sicht jedoch nicht möglich. Somit muss Herr Sonnenfeld abwägen, welche Maßnahme aus ökologischer und ökonomischer Sicht am sinnvollsten ist. Er hat jedoch nur den Energieausweis vorliegen.


Statt in Excel Maßnahmen manuell zu kalkulieren, deren Berechnung aufwändig und fehleranfällig ist, nutzt Herr Sonnenfeld intelligente Tools: In Predium lädt er seinen Energieausweis hoch. Auf Basis der Daten aus dem Dokument, liefert ihm die Software automatisch Informationen zum Status Quo seines Gebäudes, etwa zur Beschaffenheit der Gebäudehülle. Daraus generiert die Software Handlungsempfehlungen für Modernisierungsmaßnahmen und zeigt auf, welche Auswirkungen sie auf die Energieeffizienz seiner Immobilie hätten. Dazu gehören Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle, wie ein Fenstertausch, die den Energiebedarf des Gebäudes reduzieren, oder Maßnahmen an der Anlagentechnik, wie etwa der Umstieg auf Fernwärme oder die Installation einer Wärmepumpe, wodurch die CO2-Emissionen eines Gebäudes reduziert werden können. Durch das Senken von Energiebedarf und Emissionen werden langfristig Kosten gespart.

Für die Maßnahmenplanung berücksichtigt Predium dabei auch die Kosten sowie Fördermöglichkeiten und erleichtert so die Budgetplanung. Somit kann Herr Mustermann auf Grundlage seines Energieausweises nicht nur ESG-Risiken erkennen, sondern auch über das weitere Vorgehen entscheiden und seine Immobilie nachhaltig und profitabel managen.

Das Praxisbeispiel zeigt:

Der Energieausweis ist nicht nur eine gesetzliche Anforderung, sondern kann auch ein Werkzeug zur Optimierung von Energieeffizienz und Kosteneinsparungen sein. Eine proaktive Herangehensweise an diesen Aspekt des Immobilienmanagements kann somit langfristig positive Auswirkungen auf die Betriebskosten haben.

Zukunftsperspektive

Trend von Energieausweis in Richtung Gebäudepass

Die drängende Notwendigkeit, den ökologischen Fußabdruck von Gebäuden zu minimieren, erfordert eine eingehendere Analyse, die Faktoren wie Embodied Carbon und die Wahl nachhaltiger Baumaterialien berücksichtigt. In der sich stetig wandelnden Bauindustrie wird der herkömmliche Energieausweis daher perspektivisch durch einen Gebäudepass ersetzt. Ein solcher Pass bildet nicht nur den Energieverbrauch ab, sondern bietet auch eine umfassendere Bewertung der Nachhaltigkeit. Der Pass ermöglicht es, den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes zu erfassen und stellt somit sicher, dass ökologische Aspekte von der Bauphase bis zur Entsorgung berücksichtigt werden.

Dieser ganzheitliche Ansatz fördert nicht nur Umweltfreundlichkeit, sondern trägt auch dazu bei, den Bewusstseinswandel in der Baubranche zu unterstützen - indem er Bauherren und Fachleuten die Informationen liefert, die sie benötigen, um fundierte Entscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit zu treffen, die gleichzeitig profitabel sind.

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